Sonntag, 13. Dezember 2015

Think pink

Im Moment sieht man sich einer Fülle an Weihnachts-, Advents- oder Wintermärkten gegenüber. Prinzipiell finde ich alles, was Menschen zusammenbringt und sie gemeinsam feiern lässt schön und eigentlich lasse ich auch keine Gelegenheit aus, an solchen Events teilzunehmen. Außer im Winter. Da ist es mir schlicht zu kalt. Erschwerend kommt hinzu, dass ich keinen Wein trinke. Weder weiß noch rot und schon gar nicht in heißer Form. Und kalte Getränke im Winter zu trinken geht gar nicht. Desweiteren habe ich festgestellt, dass mir erhitzter Alkohol überhaupt nicht gut tut. Irgendwann schreibe ich mal meine Erfahrungen mit Nebenwirkungen von Russischer Schokolade auf. Man versteht dann vielleicht besser, was ich meine. 

Nachdem ich bereits gestern Morgen beim gemütlichen Küchengeburtstag bei Elisabeth eingeladen war und anschließend eine Redaktionssitzung (klingt cool - oder?) in Müllheim anberaumt war, hatte ich mir für den Abend, außer mit meinen Gefährten Mittelerde zu retten, nichts vorgenommen.

Dann meldete sich Elke bei mir, ob ich nicht Lust hätte, mit zur Waldweihnacht der Guggemuhlis auf der Schwärze zu gehen (was genau Guggemuhlis sind und wo die Schwärze ist wird in einem späteren Post erläutert werden - nur soviel: Sie machen Musik im weiteren Sinne). Elke würde mich abholen. Ich war mir sicher, dass meine Gefährten Mittelerde auch ohne mich retten würden und sagte zu. 

Zielsicher steuerte Elke den Parkplatz an und schon tauchten wir ein in einen Traum aus pink. Nichts mit zuckersüßem Weihnachtsgebimmel und Winterwonderland. Pretty in pink von der Deko bis zu den neckischen Weihnachtsmützen.














Da ich bei besagter Redaktionssitzung schon genug Motivationsbrause getrunken hatte, freute ich mich auf den angebotenen Kinderpunsch. Der Kinderpunsch sei aus, meinte der freundliche Muhli und ich sah ihn ungläubig an. Ernsthaft? Bei den Guggemuhlis aus Badenweiler ist der Kinderpunsch ausverkauft. Ein Widerspruch in sich.

Nun gut, dann gab es halt eine leckere Gutedelrahmsuppe. Wie versprochen ertönten dann Weihnachtslieder. Also die haben garantiert nicht den Kinderpunsch getrunken, dachte ich und nahm die Lieder auf, um sie einmal um die halbe Welt zu Theresa zu schicken. Ich bin immer noch total fasziniert von den technischen Möglichkeiten, die man heute hat. Aber ich stamme ja auch aus einer Zeit, in der es noch Telefone mit Kabel gab (immerhin hatten wir eines in grün) und Gespräche ins Ausland nur was für Multimillionäre waren.

Zwei Mädels versuchten, mit Schellen und Glöckchen die dargebotenen Weisen musikalisch zu verschönern. Der Versuch ist in meinen Ohren kläglich gescheitert - aber Hauptsache, die beiden hatten Spaß.

Dann krachte in der Nähe ein Böller, was die Besitzerin eines Hundes gar nicht witzig fand. Der arme Kerl hatte sich furchtbar erschrocken und zitterte am ganzen Leib. Zur Belohnung gab es dafür von Frauchen eine halbe Bockwurst. Logischerweise hörte das Zittern nicht auf. Konnte ja sein, dass Frauchen auch den Rest der Wurst spendierte.

Es war ein urgemütlicher Abend mit einem ganz eigenen Charme. Auf eine ganz besondere Art berührend. Also solange wir da waren jedenfalls. Und dank einer genialen Außen-Holzofen-nie-mehr-kalte-Füße-Heizung mit Theke habe ich überhaupt nicht gefroren.

Wieder zu Hause, waren meine Gefährten immer noch zugange und ich schaltete den Fernseher just in dem Moment ein, als Sam zu Frodo den Satz aller Sätze sagte:

"Es gibt etwas Gutes in dieser Welt, Herr Frodo, für das es sich lohnt zu kämpfen."

In diesem Sinne: Einen schönen 3. Advent


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