Mittwoch, 25. März 2015

Eimerlos

Ob ein Post von vielen gelesen wird oder ob sich nur wenige für mein Geschreibsel interessieren, kann ich beim Schreiben nur schwer abschätzen. Ist eigentlich auch egal, da ich einfach so drauflos schreibe und nicht danach schiele, möglichst viele Zugriffe zu haben. Natürlich freue ich mich auf viele Leser, aber wenn es mal weniger sind ist es auch ok.
Wie das genau funktioniert, warum manche Posts erfolgreicher sind als andere - keine Ahnung. Da bin ich noch nicht so richtig durchgestiegen. Natürlich gibt es Themen, über die man herrlich polemisieren könnte und die garantiert sehr erfolgreich sein würden. Aber ich bin ja nicht die Neuenburger Stammtischmutti und ganz ehrlich: Bis ich mir über ein Thema ein abschließendes Urteil gebildet habe, jagt man schon die nächste Sau durchs mediale Dorf.

Den letzten Post "Kreisverkehr" wollte ich eigentlich gar nicht schreiben da ich der Meinung war, dass dieses Thema nicht wirklich interessant ist. Das Chaos ist ja mittlerweile schon Teil unseres Alltags.
Ein Irrtum, wie sich herausstellte. Dieser Post ist, was die Zugriffe und die Resonanz betrifft, mein erfolgreichster. Es hat beinahe was von einer Selbsthilfegruppe, wenn sich betroffene Mitbürger über ihre Erfahrungen mit dem leidigen Thema austauschen. 

Von diesen leidigen Themen gibt es auch in unserer Stadt mehr als genug. Und inzwischen weiß ich, dass ich nicht die einzige bin, die sich über gewisse Zustände ärgert.   

In unserem Amtsblättle werde ich in schöner Regelmäßigkeit darauf hingewiesen, dass ich die Hinterlassenschaften meines Hundes nicht einfach liegen lassen darf, sondern sie mittels mobilem Hundeklo entsorgen muss. Völlig zu Recht, wie ich finde. Wenn ich mir allerdings die Grünanlagen in unserer Stadt ansehe, ist Hundekacke das kleinste der Probleme. Was sich mittlerweile an Unrat in der kleinen Grünanlage beim dm angesammelt hat, ist unglaublich (von unserem Vorgarten ganz zu schweigen). Und dieser Unrat verrottet - anders als die Hinterlassenschaft meines Hundes - in tausend Jahren nicht. Vielleicht liest diesen Post jemand von der zuständigen Stelle auf dem Rathaus. Ich möchte darum bitten, auch menschliche Ausscheidungen mit in den Strafenkatalog aufzunehmen. 

Würde das Aufstellen von Mülleimern die Situation verbessern? Ich bin mir sicher, dass pünktlich zur Landesgartenschau an jeder Ecke mindestens zwei Eimer stehen, die täglich drei mal geleert werden. Aber da müssen wir noch sieben Jahre warten.

Möglicherweise möchte man aber auch der Nachwelt vermitteln, wie das Leben anno 2015 ausgesehen hat, wenn in tausend Jahren bei Grabungsarbeiten unser Müll analysiert wird. Vielleicht ruft die Sektflasche Jubelstürme hervor und man lässt die Baugrube monatelang für Besichtigungen und Führungen offen.

Gegen viele Misstände ist man machtlos, die muss man hinnehmen. Beim Thema Müll kann ich allerdings aktiv werden und kann mich zum Beispiel an den Gemeinderat meines Vertrauens wenden und ihn darum bitten, die Müllfrage in einer Sitzung zu thematisieren. Wahrscheinlich mit eher fraglichem Erfolg. Oder ich kann selbst zu einer Sitzung gehen und mich bei den Bürgerfragen gleich zu Anfang melden. Oder ich gründe eine Selbsthilfegruppe. 
Oder ich könnte wie Nobbi einfach einen Mülleimer aufstellen. Wobei ich mir sicher bin, dass man damit gegen irgendeine Vorschrift verstößt. Hundertprozentig. Deshalb würde ich mich über mehr städtische Mülleimer sehr freuen. Man könnte es wenigstens versuchen.

Ich kann, wenn mich die Vermüllung stört, für Abhilfe sorgen. Mit einer Mülleinsammelaktion. Man muss ja nicht immer darauf warten bis "die Stadt" aktiv wird. Die Stadt bin schließlich auch ich. Man könnte diese Aktion im Sommer durchführen und "die Stadt" würde uns ein Abschlussfest sponsern. Im Wuhrlochpark. Und schon hätten wir das nächste Fest.  













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