Mittwoch, 15. Oktober 2014

Kleider machen Leute

Wie wir uns kleiden ist für den Eindruck, den wir hinterlassen, wichtig. Wir machen uns Gedanken darüber, sich dem Anlass gemäß anzuziehen. Das gelingt zwar nicht allen gleichermaßen, aber mit der Frage "was ziehe ich an" beginnen die meisten ihren Tag.

Wir geben über uns ein Statement ab, wie wir uns kleiden. Wir vermitteln einen Eindruck von uns. Die "richtige" Kleiderwahl ist uns wichtig. Kleidung ist Teil der Persönlichkeit.

Nur kosten darf sie nichts. Geiz ist geil.

Geiz ist nicht geil, Geiz ist menschenverachtend. T-Shirts für drei Euro, Hosen für zehn. Wer fragt da noch nach Produktionsbedingungen. Egal. 1000 tote Frauen und Mädchen beim Einsturz einer Fabrik. War da was? Gibt doch einen Hilfsfond, den die Konzerne aus der Portokasse bezahlen (oder auch nicht). Leider schützt auch das Kaufen von Markenkleidung nichts. Die werden genauso produziert. Ein großer Name kostet halt.

Im "Stern" war zu lesen, dass der Lohn einer Näherin eines Adidastrikots 20 Cent beträgt. Der Verkaufspreis liegt bei 85 Euro. Weiterer Kommentar überflüssig. 

Wir sind moderne Sklavenhalter, nur haben wir die Sklaven outgesourced. Das ist angenehmer, so müssen wir das Elend nur ab und zu aus der Ferne in den Nachrichten sehen.

Ich habe genug davon. Ich spiele nicht mehr mit. Mir ist natürlich klar, dass ich damit niemanden sonderlich beeindrucke, und dass aus meiner Haltung keine Massenbewegung wird. Ich tue es für mich. Ich halte keine Sklaven (meine Familie sieht das vielleicht anders). Und außerdem bin ich mir mehr wert als drei Euro für ein Shirt.

Ab heute wird wohl meine alte Aldi-Nähmaschine wieder mehr zum Einsatz kommen. Im Moment nähe ich mir ein wirklich tolles Cape (und wenn mich Emmely weiter nervt, kriegt das Cape einen schönen Pelzbesatz - Scherz!!). Wer nach fairen Onlineshops googelt wird über das Angebot staunen. 




Es gab eine Zeit, da galten Pelzmäntel noch als Statussymbol. Diese unsägliche Zeit ist Gott sei Dank vorbei. Keine Frau käme heute auf die Idee, sich in einem Pelzmantel blicken zu lassen.

Wir legen Wert darauf, wie Hühner für unser Frühstücksei gehalten werden. Eier aus Käfighaltung - no go. Und natürlich sind wir gerne bereit, für ein Ei eines glücklichen Huhns etwas mehr Geld auszugeben. 

Ich würde mir wünschen, dass wir mit Menschen in Käfighaltung genauso umgehen. 






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