Mittwoch, 7. Januar 2015

Lama, Erdmännchen & Co.

Selbst ich sah am letzten Dienstag ein, dass man so einen ungewöhnlich schönen Wintertag nicht einfach zu Hause auf dem Sofa verbringen kann. Doch was tun? Theresa schlug nach langem hin und her schließlich vor, ins Tiergehege Mundenhof nach Freiburg zu fahren. Mäc wollte lieber joggen gehen und meinte, nun könne sich Theresa ja wie ein Einzelkind fühlen.

Als wir am Parkplatz ausgestiegen waren stellte Theresa fest, dass sie zwei rechte Handschuhe mitgenommen hatte. Handschuhe brauchte sie trotz Sonnenscheins deshalb, weil sie weite Strecken an Krücken laufen muss.
Wen wir wohl heute treffen? meinte Bernie. Angesichts der vielen Familien mit noch sehr kleinen Kindern konnte ich mir niemanden vorstellen, der uns über den Weg laufen könnte. Theresa war ja nun nicht mehr ganz so klein und wir fielen tatsächlich etwas auf zwischen all dem Gewusel unterhalb unserer Knie.
"Die haben Locken wie Sophia", bemerkte Theresa beim Anblick der ungarischen Wollschweine, und ich musste ihr Recht geben. 

Weiter ging es vorbei an Zicklein, Javaäffchen, Uhus und Erdmännchen, wo wir ein Selfie machten. Bernie ist ja nicht so der Selfiefan. 
Dann war Kaffezeit. Wir entschieden uns dagegen, ins Freie zu sitzen. So warm war es nun doch nicht. Und außerdem trugen wir weder Jack Wolfskin, winterfest bis -15°, noch selbstgehäkelte Ponchos aus einem Alpaka-Merino-Mohairgemisch mit farblich abgestimmten, gefilzten Stulpen und einer Mütze aus Yakwolle. Aber wir kommen halt aus Neuenburg und nicht aus Freiburg.
Wir betraten die vollbesetzte Wirtschaft und trafen - Lari.

Theresa bestellte sich eine Eisschokolade, wie auf der Karte angeboten. Sie bekam eine Tasse heiße Schokolade. Die Bedienung hatte sie falsch verstanden. Außerdem gäbe es im Winter keine Eisschokolade, meinte das Frollein, was angesichts des Eisbechers, den Bernd aß, merkwürdig klang. Aber gut - man muss ja nicht alles verstehen.

Der Weg zurück zum Parkplatz führte uns vorbei an Lamas, Bisons und Kamelen. Wie versprochen, durfte sich Theresa ein Crêpe gönnen. Die männliche studentische Aushilfe am Crêpeeisen war jetzt nicht so wahnsinnig vertraut mit der Zubereitung von Crêpes. Zwei Versuche landeten im Müll. Ich hätte mich wegschmeißen können. Beim dritten Versuch setzte er das Nutella als Klops mitten auf den Crêpe, der so dünn war, dass die Schokolade nicht zu Verteilen war. Theresa meisterte das Problem -wie erwartet- souverän.

Dann fuhren wir mit unserem Einzelkind auf Zeit wieder nach Hause. 











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