Freitag, 10. April 2015

Fernweh

Nicht, dass man mich falsch versteht: Ich lebe gerne in Deutschland und bin für diesen Umstand überaus dankbar. Ich hätte es weitaus schlimmer treffen können. Sierra Leone zum Beispiel. Aber ganz ehrlich: Manchmal geht mir mein Land gewaltig auf den Sender.

Beim Blick auf die Schlagzeilen der Tageszeitungen habe ich immer öfters das Gefühl, ich müsse gleich platzen. Ich mag nichts mehr lesen von Griechenland, Putin, dem Jemen und anderen Katastrophen. 

Ich habe genug davon, dass das braune Gesocks aus den Löchern kriecht und die braune Sch... aus den Ritzen quillt. Ich lebe in einem der reichsten Länder der Welt und doch wird für mein Gefühl relativ viel gejammert. 

Deshalb muss ich ab und zu weg. Nichts hören, nichts sehen und mir keine Gedanken über Dinge machen, die ich sowieso nicht ändern kann. Gut. Ich könnte einfach 14 Tage in den Keller sitzen. Allerdings ist mir ein Urlaub ganz weit weg doch lieber. Deshalb fliege ich morgen mit Theresa nach Sri Lanka.

Neulich meinte ein Forist in der Badischen Zeitung, Menschen, die in Urlaub fahren seien auf der Flucht und laufen vor sich selbst davon. Das mit der Flucht stimmt schon irgendwie, allerdings laufe ich garantiert nicht vor mir davon. Blödsinn, weil völlig zwecklos. Ich nehme mich ja mit. Aber Foristen sind für ihre geistigen Ergüsse ja nicht sonderlich berühmt.

Den Laptop lasse ich zu Hause, weshalb es die nächsten 14 Tage auch keine weiteren Blogeinträge gibt.

Von Ramona und Ane gab es wertvolle Tipps für unseren Aufenthalt. Auf den Flug freue ich mich jetzt nicht wirklich. Aber hilft ja nix. Der Landweg wäre noch gefährlicher. Und mit 14 Tagen kämen wir wohl auch nicht hin.

Ich gehe stark davon aus, dass ich nach unserer Rückkehr einiges zu berichten habe. Ich hoffe, meine Leser haben mich bis dahin nicht vergessen. 




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