Dienstag, 28. April 2015

Wieder da

Kaum zu glauben, aber die vierzehn Tage Sri Lanka sind schon wieder vorbei. Unser Urlaub war im Prinzip dreigeteilt in einer Rundreise, Strandurlaub und Sri Lanka pur, sozusagen. Ich könnte zahlreiche Posts über unsere Zeit schreiben, allerdings denke ich es reicht, wenn ich einfach einen längeren Beitrag schreibe.

Rundreise
Ein sehr netter und kompetenter Fremdenführer, ein klimatisierter Kleinbus und die coolste Reisegruppe, die man sich vorstellen kann - der Beginn des Urlaubs war mehr als vielversprechend. Die Reisegruppe bestand übrigens aus Resi und mir. 
Nach der Ankunft im schwül-heißen Colombo ging es erst Mal zu unserem ersten Hotel, wo uns ein Pool (mit Thermalbadtemperatur) und das Meer erwarteten.

Zum Fruchcocktail in der Poolbar erklang "Last Christmas" . Beim Abendessen wurden wir dann auch gleich mit einer Landessitte vertraut gemacht. Kaum hat  man das Besteck beiseite gelegt, war der Teller weg. Abgeräumt von einem der zahlreichen Kellner des Lokals. Personalprobleme in der Gastronomie sind auf Sri Lanka ein Fremdwort.

Anderntags startete dann das umfangreiche Reiseprogramm. Wir fuhren auf sehr schlechten Straßen durch den Monsun, besuchten Elefanten 

und eine buddhistische Tempelanlage.
"Die haben die gleiche Frisur wie du, Mutti"
Der Besuch der Wolkenmädchen von Sigariya stand am nächsten Tag auf dem Programm. Die befinden sich in einem Felsen auf einer Hochebene. Klar gingen wir noch hoch bis zum Gipfelplateau - insgesamt 1.202. steile Stufen. Nix für den deutschen TÜV.  Und eigentlich auch für mich. Aber wenn man schon mal da ist ...











Ein überaus reichhaltiges Buffet am Abend und ein nicht minder leckeres Frühstück stärkte uns für den weiteren Teil der Reise.

Heilkräuter und Gewürze haben seit tausend Jahren einen hohen Stellenwert in der Arjuweda-Medizin, ein bisschen was haben wir uns davon mitgebracht.

Kandy war Sitz des Königs von Sri Lanka, bis sich die Briten auf der Insel breit gemacht haben. Außerdem ist es das geistige Zentrum der buddhistischen Singalesen. Auf unserer Kulturreise war deshalb der Besuch des Zahntempels (in ihm befindet sich ein Zahn Buddhas) ein Muss. Wer einen Tempel besucht, darf ihn nur Barfuß betreten. Leider schien schon den ganzen Tag die Sonne auf die blanken Steine, man hätte Steaks darauf braten können. Seitdem können Resi und ich mühelos über glühende Kohlen laufen.

Geweckt wurden wir übrigens am nächsten Morgen vom Muezzin. Hätte er nicht tun müssen, aber gut, ist halt sein Job. Überhaupt vereinen sich auf der Insel mit dem Buddgismus, dem Hinduismus, dem Islam und dem Christentum gleich vier Weltreligionen. Geht doch.


Was wäre ein Urlaub ohne Shopping-Tour? Nur Kultur ist auf Dauer auch anstrengend. 

Den Sari haben wir natürlich nicht gekauft, wäre auch zu albern, in Neuenburg damit rumzulaufen. Dafür füllten sich die Taschen mit T-Shirts, Schals und Blusen.

Was man bei uns auch so gar nicht kennt, sind chinesische Touristen. Über die könnte ich einen eigenen Beitrag posten. Tue ich aber lieber nicht sondern beschreibe sie an dieser Stelle einfach als etwas ... verhaltensauffällig.

Bambus und Burkas satt gab es im Botanischen Garten von Peradeniya. Wobei ich bei vollverschleierten Frauen doch an meine Toleranzgrenze komme. Gebe ich ehrlich zu. Irgendwie fehlt meiner Resi leider der Sinn für die Schönheit der Natur, so dass sie sich das ein oder andere Mal doch Lustig machte über meine Begeisterung für Bambus und Kollegen.


Was wäre eine Rundreise ohne den Besuch einer Teefabrik? Für Resi sicher immer noch eine sehr schöne Rundreise. Sie mag nämlich keinen Tee, sehr zum Bedauern der sehr netten Angestellten, die uns durch die Fabrik führte. Und da Resi keinen Tee mag, durfte sie auch gleich zwei Tassen probieren. 

Tee - soweit das Auge reicht Tee. Mir war bis dahin nicht bewusst, dass die Welt wohl hauptsächlich aus Teetrinkern besteht. Das Hochland bietet allerdings nicht nur Tee, sondern auch in rauen Mengen jede Art von Obst und Gemüse. Dieses Hochland ist übrigens noch immer very very British. 

Durch das fruchtbare Hochland ging es am letzten Tag nach dem Abstecher in Nuwara Eliya Richtung Koggala zu unserem Strandhotel.
Kirthi unser Reiseführer - unglaublich nett und kompetent

Strandurlaub
Was soll man zu Strandurlaub schon sagen - der Indische Ozean vor der Tür, ein nettes Hotel, Sonne satt. Es gibt Schlimmeres, als so sein Dasein zu fristen.

Nach fünf Tagen war dann aber auch genug gechillt. Dank Ramona und ihrer Gastfreundschaft erhielten wir die Gelegenheit, Sri Lanka abseits der Touristenpfade zu erleben. Es war toll.

Anes älteste Schwester Iris (die ich heimlich Mama Iris nannte) und ein Cousin haben uns mit Ramona am Hotel abgeholt. An der Küste entlang fuhren wir dann in Richtung Heimatdorf (dessen Namen ich leider nicht mehr weiß). Unterwegs wurde noch Fisch gekauft. Da er fangfrisch war hat er Gott sei Dank nicht gestunken. Und dann wurden wir nach Strich und Faden verwöhnt. Kulinarisch lebten wir wie die Götter in Frankreich und hätten wir alles gegessen, was wir essen sollten, müsste ich neue Klamotten kaufen. Der Fisch hat übrigens fantastisch geschmeckt.

TukTuk. Ich liebe TukTuks. Die Fahrt darin nach Colombo war einfach nur schräg. Mit drei weißen Frauen als Fracht erregte unser Fahrer auch einiges an Aufsehen. TukTuks wären eigentlich das ideale Gefährt für Bernie. Hinten genug Platz für zwei Bierkisten und immer einen Parkplatz. Leider spielt wohl in Deutschland der TÜV nicht mit.

Kleine Bananen, fleckige Papaja, unförmige Mangos - der EU-Norm entsprach wohl kein einziges Stück Obst, das wir die Freude hatten zu essen oder als Shake zu trinken. Geschmeckt hat es unbeschreiblich. 

Was hätte ich nicht alles zu berichten. Poolparty bei sehr, sehr reichen Leuten, Resis Versuch, stilvoll Kaffee zu trinken, Müllentsorgung auf dem Land, Familienbande, gute Gespräche über Gott (oder Buddha) und die Welt, der Besuch in einem Kinderheim für geistig behinderte Kinder - es würde den Rahmen sprengen. 

Dieser Beitrag ist nicht mal zur Hälfte vollständig, was unsere Erlebnisse und Erfahrungen betrifft. Was außerdem noch bleibt, ist die Sehnsucht nach Sonne und ein kleiner Jetlag.







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