Sonntag, 21. September 2014

♫♫ Premierenfieber

Als mich meine Stimmbildungslehrerin Anette Hall fragte, ob ich mir vorstellen könne, bei der Musicalshow ihrer "Power of Singers" mit einer Erwachsenengruppe teilzunehmen, sagte ich begeistert zu. Ohne wirklich an die Konsequenzen zu denken.

Theresa behauptet ja, dass ich für einen Bühnenauftritt alles stehen und liegen lasse, und meine diversen Wehwehchen und Zipperlein eine Spontanheilung erfahren. Das lasse ich jetzt mal unkommentiert stehen.  

Um auf die Konsequenzen zurückzukommen: Sie bestanden darin, dass wir Erwachsenen in der letzen Sommerferienwoche jeden Abend zweieinhalb Stunden intensiv drei Liedtexte samt dazugehöriger Choreografie auswendig lernen mussten. Hätte mich am Freitagabend jemand nach meinem Namen gefragt, ich hätte ihn wohl mit großen Augen angesehen und ihm die Uhrzeit gesagt. Ich war platt. 

Anettes Mann Felix zeichnet für die Technik verantwortlich und war der Meinung, er müsse mir ein Mikro verpassen. Anettes Zeichen beim Dirigieren, ich solle mich lautstärkenmäßig etwas zurückhalten, ist mir wohlbekannt. So wunderte es mich auch nicht, als Felix  mir an der Generalprobe bedeutete, ich solle ein klein wenig leiser singen. 

Dann war Premierenabend.

Gegen Ende des zweiten Teils der Show war es endlich soweit: Wir stürmten die Bühne. Aufstellung zum ersten Lied "Singin' in the Rain". Eigentlich kein Problem. Leider standen meine Kolleginnen in der ersten Reihe (ich halte mich gerne im hinteren Teil auf und bin froh, dass ich nicht im Sopran singe) irgendwie anders als noch bei der Generalprobe, jedenfalls sah ich Anette nicht und das war blöd, weil sie ja dirigierte.

Ich hatte mich damit abgefunden, da bemerkte ich, dass die Mädchen der Power of Singers hinter dem Vorhang zu kichern anfingen. Ihr meint aber jetzt nicht uns, dachte ich irritiert und blickte in die andere Richtung. Da sah ich den Grund der Belustigung. 

Eigentlich sollte "Onkel Fred" Heinrich Weber einen großen bunten Schirm aufspannen und im Hintergrund zu unserem Gesang lustig dran drehen. Leider verschob sich beim Aufspannen das ganze Gestänge des Schirms nach oben und bildete mit der farbenfrohen Bespannung eine Art Trichter mit Stiel. Ich hätte mich wegschmeißen können vor Lachen. Ging aber nicht, ich musste ja singen.

Die restlichen Lieder verliefen dann Gott sei Dank ohne Zwischenfälle. Nur mein linkes Knie ist leicht lädiert. In der Schlusspose muss ich auf dem Boden knien. Das komme davon, wenn man nicht mehr in die Kirche geht, meinte Bettina, der es ähnlich erging.

Leider lief ich direkt nach der Show Theresa in die Arme. Magdalena wäre mir lieber gewesen. Die ist diplomatischer in ihrer Kritik. Theresa kommt da mehr nach Bernie. Bei ihm gilt als höchstes Lob: War ok.

Dennoch hat auch ihr die Musicalrevue sehr gut gefallen. Am Sonntag gibt es übrigens eine zweite Aufführung in Badenweiler. Also nichts wie hin.










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