Montag, 1. September 2014

Von Kindern und Hunden

Die Kinder und Betreuer des Neuenburger Kindersommers waren zu Gast beim FC Neuenburg und ich kam mit einer Betreuerin ins Gespräch. Seit sieben Jahren engagiere sie sich in diesem Ehrenamt. Ich fragte sie, ob sich die Kinder in diesen sieben Jahren verändert haben.

Allerdings, meinte sie beinahe resigniert. Die Betreuung der Kinder gestalte sich zunehmend mühsamer, die Frage nach Fernseher, Playstation etc. sei allgegenwärtig, die Kinder wären respektloser und auch die Konzentrationsfähigkeit habe spürbar nachgelassen.

Nach 14 Tagen Ferienlager kann ich diese Erfahrungen nur bestätigen. Ein ums andere Mal fragte ich mich, warum es immer mehr Eltern gibt, denen es zu anstrengend ist, ihre Kinder zu erziehen. Offenbar übersteigt schon die simple Vermittlung des Gebrauchs einer Klobürste die Fähigkeiten mancher Eltern.

Kein Mensch käme auf die Idee, im Garten oder auf dem Balkon Hanf oder Schlafmohn anzubauen, um die Kinder wahlweise zu bespaßen oder ruhig zu stellen. Bei den Drogen Internet, Playstation oder Fernsehen geht man da weit sorgloser um. Meist noch vor Kindergarten oder Schule wird die erste Dosis verabreicht. 

Kinder groß zuziehen ist harte, vor allem aber zeitintensive und manchmal nervenaufreibende Arbeit. So sehr es sich Matze auch wünschte, manche Dinge wurden nicht ausdiskutiert, sondern so erledigt, wie ich es sagte. Basta. Theresa verbrachte den Großteil ihrer Kindheit im Pferdestall in Liel, und natürlich stank das Haus zeitweilig nach Pferdemist. Nachdem sie in ihre Schuhe reiherte, war auch das Thema Alkohol für lange Zeit erledigt. Mäc tobte sich auf dem Fußballplatz aus und so mancher Schuh flog vor Wut Richtung Trainer-Papa. Das muss man aushalten.

Warum sich manche Eltern aus der Erziehungsverantwortung stehlen? Es ist nur der scheinbar bequemere Weg. Doch ansonsten? Keine Ahnung. Wenn ich es wüsste, würde ich einen Ratgeber schreiben und einen Haufen Geld verdienen.

Ich vergleiche die Erziehung von Kindern gerne mit der von Hunden. Je nach Charakter ist das tägliche Arbeit. Grenzen setzen. Loben und belohnen. Meine Hündin würde für ein Stück Fleischwurst Haus und Hof verkaufen. 
Es gibt nichts schlimmeres (und manchmal gefährlicheres) als nicht erzogene Hunde - und Kinder.


Eigentlich lautete der Befehl "Sitz!" :)





1 Kommentar:

  1. Du sprichst mir aus der Seele!! ;-) Danke! Und beim Hund: die Richtung stimmt!

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