Donnerstag, 5. Februar 2015

Backstage

So. Den ersten Abend der Frauenfasnacht hätten wir also geschafft. Der ist immer etwas heikel, weil die ganzen zeitlichen Abläufe einfach nicht geprobt werden können. 

Was hinter der Bühne abläuft, ist gar nicht zu beschreiben. Sich innerhalb von einer Minute auf engstem Raum ein neues Bühnenoutfit zu verpassen, sekundenschnell die Mikros zu wechseln und den Schalter auf eine neue Rolle umzulegen, erfordert unheimlich viel Flexibilität und ist nichts für schwache Nerven. Immer steht irgendwer im Weg, man ist sich sicher, den Text vergessen zu haben (was dann tatsächlich auch vorgekommen ist), der ganze Backstagebereich ist ein einziges Gewusel.

Die Mikros wurden zwar sekundenschnell gewechselt, aber nicht so, wie es eigentlich mit Uwe abgesprochen war. Das machte das Aussteuern ungemein schwierig und brachte ihn an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Rick hingegen war wie immer ziemlich gechillt.

Natürlich gab es auch Kritik, aber das ist erstens ja auch ganz normal und zweitens kann man sie, je nachdem wer sie äußert, auch ganz gut einordnen. Es ging um Äußerlichkeiten. Manchen fällt es eben schwer, einfach zu sagen, es war gut. Ohne Aber. Mädels, man muss auch gönnen können.

Ob es tatsächlich gut war, weiß ich gar nicht. Ich war viel zu beschäftigt, mich dauernd umzuziehen und habe nur den Schluss gesehen. 

Frau Ehrlich von der Badischen Zeitung ging 20 Minuten vor Ende des Programms. Merkwürdig. Aber vielleicht hat sie ihren Stundenlohn hochgerechnet (Cent pro Zeile plus Bild) und da war eben früher Schluss wegen Mindestlohn. Oder sie musste auf den Zug. Oder es hat ihr nicht gefallen und sie hatte einfach genug. Ich hatte ja oft genug Gelegenheit, sie von der Bühne aus zu beobachten. Bei Zeitungsmenschen ist das ja immer so eine Sache. Sie geben sich gerne geheimnisvoll. Vielleicht lag es ja an unseren Auftritten, aber so richtig Spaß hatte sie wohl nicht.

Wie dem auch sei, den Schluss hat sie verpasst.

Richtig, richtig gut war unsere 1-Mann-1-Frau-Band. Wobei es sich bei der Frau um Angela Mink handelte. Super, dachte ich, und da stehe ich also auf der Bühne und gebe vor, singen zu können. Ich finde sie einfach genial. Außerdem ist sie ein sehr sympathischer Mensch. Ab und zu linste ich während unserer Auftritte zu ihr rüber. Sie strahlte und ganz offensichtlich hat ihr gefallen, was der Chor so von sich gegeben hat. 

Eigentlich wollte ich nach dem Programm heim. Aber die Musik war so toll, das musste ich natürlich ausnutzen. Und an Schlaf ist nach dem Programm sowieso nicht zu denken. Also kann man grad so gut noch bleiben.

Morgen also noch mal alles auf Anfang. Wobei es erfahrungsgemäß ein völlig anderer Abend werden wird. Ganz einfach, weil Männer dabei sind.

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