Dienstag, 24. Februar 2015

Happy Birthday

Als ich meinen Kindern gegenüber äußerte, dass ich mir ein Fahrrad zum Geburtstag wünsche, rief dies einen wahren Heiterkeitsausbruch hervor. Das war der Moment, an dem ich mir überlegte, die ganze Brut einfach zur Adoption frei zu geben.

Was ich denn mit einem Fahrrad wolle, Unsportler der ich sei. Meine Einwände verhallten im Gelächter. Erst lässt sich Mäc mein Fahrrad klauen, und spontan wird entschieden, ich bräuchte sowieso keines. Was natürlich nicht stimmt. Wie soll ich denn zum Sportplatz kommen? Laufen? Da müsste ich schon im Morgengrauen losgehen, um pünktlich zum Spiel zu erscheinen. Das gleiche gilt für meine Besuche bei Gaby. Viel zu weit weg. 

Der Hinweis, ich könne mir - wenn schon - Inliner kaufen (weil erheblich billiger), ist wenig hilfreich. Ich müsste nämlich in beiden Fällen einen Hügel runter und irgendwann wieder hinauf fahren. Super.

Ob ich Gäste zum Geburtstag habe oder nicht hängt damit zusammen, ob der Geburtstag in die Fasnachtszeit fällt. Februargeborene kennen das. Dieses Jahr passte es ganz gut und so beschloss ich, zu einem Frühstück einzuladen. Allerdings einen Tag später, was sonst nicht meine Art ist, aber da Freitags die wenigsten morgens schon Zeit haben, verlegte ich die Feier auf den anderen Morgen.

Zwei Freundinnen mussten krankheitsbedingt absagen. Dafür kam Lisa mit. Womit ich aber eigentlich auch gerechnet habe. Lisa muss ich nicht extra einladen. Für meine Mädels gilt das bei Gaby genauso. Immer herzlich willkommen.

Mäc ist sowieso eine Meisterin im sich-selbst-einladen. Immer schon gewesen. Egal, wen ich zufällig auf der Straße oder sonstwo getroffen habe, für alle Umstehenden gut zu hören meinte sie stets: Da könnten wir auch mal zu Besuch hingehen. 

Leider waren  Mäc und Resi gesundheitlich etwas angeschlagen, sodass unser Bazillenphobiker Matze den größtmöglichen Abstand zwischen sich und seine Schwestern legen musste. Er durfte deshalb neben seiner Mama sitzen. Bernie musste arbeiten, was aber nicht weiter schlimm war. So konnte ich am Morgen in aller Ruhe den Frühstückstisch richten. Bernie und ich haben bei der Durchführung größerer Events etwas unterschiedliche Herangehensweisen. Während ich einen groben Plan mit Platz für Improvisation habe, ist mein Mann doch sehr durchstrukturiert und gerne auf alle Eventualitäten vorbereitet. Da prallen schon Welten aufeinander. Aber nicht am letzten Samstag, da waren ich und meine Welt alleine.

Kurz nach eins verfiel Resi plötzlich in hektische Betriebsamkeit. Wie aus dem Nichts sprang sie plötzlich auf, um den Tisch abzudecken und die Spülmaschine einzuräumen. Sehr befremdlich. Das ist sonst so gar nicht ihre Art. Bernie käme doch bald nach Hause und der würde das bestimmt nicht gerne sehen, wenn alles noch auf dem Tisch stünde, so ihre Begründung. Bernie ist tatsächlich ein Sofort-abräumer. Da hat man noch den Mund voll und kaut am letzten Bissen und zack, ist der Teller weg. Uli gehört eigentlich auch zu dieser Spezies. Aber er ist tapfer vor dem gedeckten Tisch sitzen geblieben. Wahrscheinlich ist er Theresa noch heute dankbar für ihre Aktion.


Seit über 40 Jahren meine Freundin
Man trifft sich leider viel zu selten. Das ist eigentlich immer das Fazit, wenn man sich dann doch mal zusammengefunden hat. Konsequenzen zieht man leider nicht daraus. Blöd eigentlich.
Ich habe diesen Tag jedenfalls total genossen. Es war ein gemütliches Frühstück, das sich bis in den frühen Abend hinzog. Klar war ich am Abend etwas platt. Doch auch irgendwie beseelt. Und das Fahrrad kauf ich mir eben selbst.  




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