Donnerstag, 11. Juni 2015

Open Air

Gestern wurde die Open Air Zeit in Neuenburg eröffnet. Das Angebot, Irish Folk Music auf dem Platz vor dem Bonifacius-Amerbach-Haus zu hören, habe ich mir nicht entgehen lassen. Das Bonifacius Amerbach Haus war mal das Schulhaus in einer Zeit, als alle Kinder der Stadt in einem Schulhaus untergebracht werden konnten. Jetzt beheimatet es unter anderem die Stadtbücherei und heißt Bonifacius Amerbach. Oder BoniAm (also das ist jetzt mein persönlicher Wortwitz). Ihn nicht zu kennen ist nicht unbedingt eine Bildungslücke.

Was ich im Sommer in meiner Stadt wirklich genieße (neben der Eisdiele, von der ich nach dem Sommer die goldene Kundenkarte erhalte) ist, dass ich die Möglichkeit habe, in geselliger Runde nette Leute zu treffen und mich dabei unterhalten zu lassen. Und ich kann sicher sein, immer jemanden zu treffen, den ich kenne. Silke und Wolfgang zum Beispiel. Oder Silvia. Die treffe ich immer. 

Ich hatte mich mit Gaby verabredet. Leider konnte Hubert nicht mit, der hatte sich an der Wade verletzt. Die beiden sind ein gutes Beispiel dafür, dass man es mit dem Sport im Alter nicht übertreiben sollte. Gaby hat nämlich eine lädierte Schulter.

Bevor ich aus dem Haus gehe achte ich natürlich immer darauf, dass mein Aussehen Gnade vor den Augen meiner Töchter (gestern nur vor Theresas, Mäc war unterwegs) findet. Also schnell noch geduscht und Haare gefönt. Damit die Haare auch ganz besonders gut liegen entschloss ich mich, diese nicht einfach wuschelmäßig zu föhnen, sondern sie mittels Rundbürste in Form zu bringen. Ein fataler Entschluss. Ich drehte mir besage Rundbürste mit so viel Schwung in den Hinterkopf ein, dass ich sie nicht mehr heraus bekam.

Was tun sprach Zeus. Mit einer Rundbürste am Kopf in den noch nassen Haaren konnte ich mich ja unmöglich blicken lassen. Unter Geziepe und Gezerre versuchte ich, Strähnchen für Strähnchen mein Haar zu befreien. Die Idee, zu Theresa zu gehen und sie um Hilfe zu bitten, habe ich schnell verworfen. Sie hätte sich wahrscheinlich weggeworfen vor Lachen.

Es half leider alles nichts - ein nicht unerheblicher Rest musste ich mit einer kleinen Nagelschere rausschneiden. Ich ging dann zu Theresa und wollte sie fragen, ob sie auch mitgehen möchte zum Irish Folk Abend. Sie und Jana saßen auf dem Bett in Mäcs Zimmer. Natürlich war ich gottfroh, nicht mit einer Bürste im Haar bei den beiden erschienen zu sein. Super.Theresas Mama ist zu blöd zum Haare föhnen.

Ich habe ihnen die Story trotzdem erzählt und Jana meinte, dass dieses Malheur auch ganz leicht passieren könne. Ich weiß jetzt nicht, ob diese Worte aus dem Munde einer Blondine wirklich trösten. Aber gefreut hat es mich trotzdem.

Irish Folk also. Wobei ich bis zu diesem Abend nicht wusste, dass Elvis, die Rolling Stones, Bob Dylan oder Johnny Cash aus Irland waren. Man lernt halt nie aus. 

Der Abend war sehr schön und natürlich waren Silke und Wolfgang auch da - neben vielen, die man eben so trifft. Ulrike und Silke hatten sich nach drei Stunden spontan dazu entschlossen, doch lieber keine Wurst zu essen und gegen Ende hörte man dann doch noch irische Klänge. Getanzt wurde auch, wobei zwei ältere Frauen auffielen, die entrückt vom Hier und Jetzt wild ihre Arme in die Luft warfen als seien sie in einem indischen Ashram. Irgendwie cool. Das würde ich mich nie trauen.

Ich hoffe das Wetter spielt mit und wir treffen uns alle wieder zum Johannsifest. 

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