Montag, 1. Juni 2015

Wein & Musik

Was unsere sonntägliche Freizeitaktivität anging, so hatte ich gestern die Wahl zwischen "s'Eige zeige - s'Eige schnaige" in Auggen (mit dem Rad) und "Wein & Musik" in Staufen.

Leider, leider gilt die Betriebserlaubnis meines Fahrrades nur innerhalb der Neuenburger Stadtgrenze, so dass wir nach Staufen fuhren. Ob er wirklich in seinen Pantoletten gehen wolle, fragte ich meinen Gatten nicht ohne Grund. Ich finde nämlich die Dinger auf Kopfsteinpflaster relativ unbequem. Aber gut, der Mann ist ja alt genug. 

Ich liebe Hocks und Feste schon alleine aus dem Grund, weil es ein unglaubliches Panoptikum menschlicher Daseinsformen zu bestaunen gibt. Oder vielleicht war gestern in Staufen auch noch der Bad-Taste-Day, keine Ahnung. Putzig fand ich beispielsweise das ältere Ehepaar, das im Partnerlook übers Gelände marschierten. Also mit identischer Bluse und Hemd. In Bunt. So hätten uns unsere Kinder nie aus dem Haus gelassen.

Meine Mädels feierten derweil den Aufstieg des FC Auggen in Oberried. Resi ist übrigens wieder gut von ihrer Mallorca-Reise zurückgekehrt, Knackebraun (in Pannipitiya würde man sagen: like Sarah). Meine Frage an Linda, ob sie Theresa in den Toaster gesteckt hätten, verneinte sie glaubhaft. Was ich angesichts der eher zartbraunen Schwaben kaum glauben konnte. Aber vielleicht liegt man ja im Schwäbischen unter den Liegestuhl. Das würde einiges erklären. 

Als wir kamen spielten auf dem Kronenplatz "Moritz & the Horny Horns" (ich habe mir den Namen nicht ausgedacht). Sie erinnerten mich teilweise an die "Milestone" in 30 Jahren. Die Musik war gut und laut. Mir taten ja die Hunde leid, für die es sicher nicht sehr angenehm gewesen ist. Ich bin mir nicht sicher, ob Hunde laute Musik wirklich mit Kunstgenuss verbinden. Dafür engagieren sich ihre Besitzer wahrscheinlich in diversen Bürgerbewegungen gegen Flug-, Bahn- und sonstige Lärmquellen.

Er hätte doch andere Schuhe anziehen sollen, meinte Bernie etwas später. Zumal sich vorne rechts die Sohle löste. Ach was.
Wein & Musik geht auch mit Bier
Was neben einem Gläschen Sekt mein Blut ebenso in Wallung brachte, war der Anblick einer rauchenden, hochschwangeren Frau. Von mir aus können sich Menschen ins Koma saufen, sich mit Drogen eine bunte Welt zaubern und Adrenalinjunkies rückwärts mit verbundenen Augen, auf einem Bein hüpfend auf einer Slackline zwischen der Zugspitze und dem Matterhorn ihre Grenzen austesten. Mir egal. Sie alle schaden in erster Linie sich selbst. Aber rauchende Schwangere? Wie krank ist das denn? Und gestern war auch noch Weltnichtrauchertag. 





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