Dienstag, 23. Dezember 2014

Familienausflug

Es kommt nicht mehr so oft vor, dass Familie Lais gemeinsam unterwegs ist. Wäre jetzt auch etwas sonderbar, wenn ich immer noch meine Kinder überall hin mitnehmen würde. Und wenn wir zu fünft auftauchen, ist die Bude voll. Gestern war es aber mal wieder so weit: Familienausflug nach Freiburg.

Bernds Nichte hatte gestern Geburtstag. Mit ihrem Lebensgefährten betreibt sie in Freiburg in der Wilhelmstraße die Lila Bar.

Ich möchte an dieser Stelle mal etwas Werbung für die Lila Bar machen. Eine große Auswahl an Cocktails (mit oder ohne Alkohol), Gin, Wermut, Absinth, Cachaca, Wodka, Rum, Whiskey etc. lecker Mittagstisch, Abendkarte und Snacks (mehr unter lilabar-freiburg.de). Die Lila Bar hat nur einen Nachteil: Sie ist in Freiburg und nicht in Neuenburg. So was fehlt nämlich eindeutig in unserer Stadt.

Jedenfalls nahmen wir den Geburtstag zum Anlass, mal wieder einen gemeinsamen Abend außerhalb der eigenen vier Wände zu verbringen. Der Plan war, mit dem Zug zu fahren. Vom Bahnhof ist es nicht mehr weit zu laufen. Und auf dem Heimweg würde uns Theresa mitnehmen, die direkt aus Breisach nach Freiburg fährt. Allerdings ist es billiger, zu viert mit dem Auto zu fahren, also fuhr Matze. Für Mäc und mich war es eigentlich klar, dass wir ins Parkhaus des Konzerthauses fahren, die Männer meinten aber, in der Nähe der Bar einen Parkplatz finden zu können. Wir parkten im Konzerthaus.

Theresa Hinkelotte wartete schon auf uns und so ging es strammen Schrittes (Theresa mit Krücken) und voller Vorfreude Richtung Wilhelmstraße. Und immer schön auf die Freiburger Radfahrer aufpassen.

Als wir die Bar betraten, waren meine Schwiegermutter, Schwägerin, Schwager mit Frau und Tochter schon da. Ihre Freude, uns zu sehen, hielt sich irgendwie merklich in Grenzen. Aber vielleicht lag das auch am Thema, das sie gerade hochkonzentriert diskutierten. Wer bäckt die beste Linzertorte? Welche Frage. Mäc natürlich. Aber das wollten wir nicht sagen.

Mit der Information, dass meine Schwiegermutter in diesem Jahr Weihnachtskerzen mit Batterien habe, und nun der Weihnachtsbaum mit einem Klick zum Leuchten gebracht werde, wurde das Thema gewechselt. Auch da konnten wir nicht mitreden. Wir haben immer noch eine Lichterkette (mit kleinen Kerzen) und echte Kerzen. 
Aber wir hatten ja immer noch uns und wir haben eigentlich immer was zu reden.

In der Zwischenzeit bestellte ich einen superleckeren Punsch und eine Currywurst. Das klingt jetzt vielleicht banal (also das mit der Currywurst), aber diese Currywurst ist das Beste, was ich je an Currywurst gegessen habe. Für mich ein Muss bei jedem Besuch.

Bernd unterhielt sich mit seinem Bruder über Fußball (klar) und ich übte mich in Smalltalk, der wirklich sehr small war.

Nach meiner Bestellung des zweiten Punschs wollten Theresa und Matze mittels "Schnick-Schnack-Schnuck" ausknobeln, wer die Mama nach Hause fahren muss. Die Kinder wollten uns nämlich unbedingt auf zwei Autos aufteilen. Wenn nämlich ein Auto in einen tödlichen Unfall verwickelt wäre, bliebe immer noch ein Elternteil übrig. 

Dann kam das Gespräch auf den SC Freiburg und den Plan, ein neues Stadion im Wolfswinkel zu bauen. War jetzt auch nicht wirklich weihnachtsstimmungsfördernd. Meine Schwägerin wohnt in der Nähe und ist eine strikte Gegnerin. Bernie und ich sind dafür. Sie brachte alle mir bekannten Argumente der Gegner zur Sprache, von wegen Frischluftschneiße und Flugplatz. Mir war bis dato gar nicht bewusst, dass meine Schwägerin einen Flugplatz braucht, aber gut, was weiß ich schon. Auch meine Schwiegermutter meinte, sie habe auch schon einmal einen Schwarzwaldrundflug gemacht. In 82 Jahren eine wirklich beachtliche Leistung. 
Wenn ich SC Freiburg wäre, hätte ich das Stadion schon lange mit dem Mack in Rust gebaut. Aber mich fragt halt mal wieder keiner.
Als dann die vermeintliche Meinung des toten Schwiegervaters ausgegraben wurde, beendete Theresa mit einem Machtwort (wie es nur unsere Resi kann) die Diskussion.

Ich bestellte mir meinen dritten Punsch.

Bernie meinte dann irgendwann, wir könnten uns doch jedes Jahr am 22. Dezember in der Lila Bar treffen. Die Reaktion war etwas verhalten. 

Die Frage, wer denn nun die Mama mitnimmt, war rasch geklärt. Matze weigerte sich nämlich, den Bernie mitzunehmen, da dieser nicht in einem Rutsch nach Hause fahren konnte, sondern ganz sicher auf einem Rastplatz Halt machen musste. Das hieß dann also Mama mit Matze und Resi nimmt den Rest.



Zu Matzes allergrößtem Erstaunen war Resi mit ihrem Popel-Opel schneller zu Hause als er mit seinem GTI. Trotz Bernie-Handicap. 


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