Sonntag, 4. Mai 2014

Werbepause

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, liebe ich Serien. Was gibt es Schöneres, als im Wohnzimmer auf Mörderjagd zu sitzen und dabei zu Abend zu essen? Chicken Wings mit Country-Potatoes, lecker Fertigpizza, so was in der Art. Na ja, gesund ist das wahrscheinlich nicht - zum Ausgleich treibe ich keinen Sport.

Es läuft alles meist nahezu perfekt. Bis zur Werbepause. Bei der Demonstration, wie das Mittel gegen Nagelpilz wirkt und wie störend sich Inkontinenz auf den Nachtschlaf auswirkt, bleibt mir der Wing samt Potato im Hals stecken. Bei vorzeitigem Samenerguss empfiehlt es sich, bei Risiken und Nebenwirkungen den Arzt oder Apotheker zu fragen. Ach was.  Als ob man mit dem Problem nicht sowieso zuerst mit seinem Arzt sprechen sollte.

Sehr appetitlich gestaltet sich die Szene, wenn ein bedauernswerter Mitbürger die falsche Zahncreme benutzt und deshalb den blutigen Zahnpastaschaum ins Waschbecken spuckt. Zur Strafe, weil er wohl jahrelang mit der falschen Zahnpasta seine Zähne geputzt hat, spuckt er auch gleich noch einen Zahn hinterher. Lecker. Wer will eigentlich so etwas sehen? Wer denkt sich sowas aus und warum verdient der damit Geld? 
Gibt es für Ekelwerbung tatsächlich einen Markt? Ist es wirklich verkaufsfördernd, wenn es den Kunden schüttelt beim Anblick des Produkts? So oft kann ich gar nicht aufs Klo, um diesem Geschmacksterror zu entgehen.

Ist euch schon mal aufgefallen, dass Pülverchen zur Gewichtsreduzierung immer von Frauen mit einer Bombenfigur beworben werden? Warum zeigt man nicht die Zielgruppe? Und warum hat die Kuh, die wie eine Exibitionistin ihren Mantel öffnet (im Winter - ha ha), einen Hund dabei, der aussieht wie Sigmar Gabriel ? 

Umzuschalten hat auch keinen Zweck. Wenn man Pech hat, verweilt man zu lange beim anderen Sender und verpasst, wie es weitergeht. Oder auf dem anderen Kanal ist gerade auch Werbepause.

Heute schaue ich "Tatort" aus München. Und anschließend "Lewis" aus Oxford. Ohne Werbeunterbrechung.



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