Mittwoch, 16. April 2014

Insider - außer Konkurrenz

Nachfolgender Text war eigentlich als Beitrag für die Neuenburger Narrenzeitung Rhiischnoog gedacht, allerdings war ich mir nach Beendigung nicht mehr sicher, ob er nicht zu anspruchsvoll für die Leser wäre. Ich habe dann einen anderen Beitrag eingereicht.
Die Bedenken bezüglich der Fähigkeiten meiner Blogleser habe ich natürlich nicht, und damit meine ganzen Anstrengungen nicht umsonst waren, anbei meine völlig sinnfreie Geschichte.

Vor Beginn des Abends der Frauenfasnacht ist im Keller des St. Bernhard allerhand los. Ich finde den St. Bernhard toll. Der ist so multi-kulti. Da kommt man nicht nur als Christ ine. Schon als ich den St. Bernhard durch den Kellereingang betrat, hörte ich den Chor singen. Sie sangen: "Fuchs, du hast die Gans gestohlen" . Oh, die Sänger halten auch nicht hinterm Berger. Die können also nicht nur im Februar singen, dachte ich. Die sind bestimmt auch gute Meisinger. Obwohl - die ein oder andere Strophe hörte sich so gar nicht nach einem Reim an. Nebenan wurde ein Sketch eingeübt: Rotkäppchen und die 7 Zwerger.
Ich begrüßte alle, doch sie meinten, ich solle lais sein. Ich fragte trotzdem nach der Chorleiterin und erhielt zur Antwort, die sei marl ene rauchen. Ich dachte sie habe aufgehört, meinte ich verwundert, und woher sie die Zigaretten habe? Ach, irgendwer gab ir ene, erwiderte man lapidar.
Auch kulinarisch ist man bei den Frauen bestens versorgt. An diesem Abend gab es Schwarzwälder. Doch leider biss ich auf einen Kirschstein. Ich beschwerte mich. Dann back es doch das nächste Mal selber, giftete es zurück.
Da klopfte es an der Tür. Draußen stand ein Kutscher. Er suche sein Ros witha und fragte, ob wir es gesehen hätten. Es sei ihm abgehauen, weil es sich nicht alleine in den Wald traut. Das kann ich gut verstehen, meinte ich. Auch ich tsche nie alleine in den Wald. Wie es denn hieße, fragte ich weiter. Flury, sagte er daraufhin. Ach, der ist bestimmt mit Mari on Tour im Salmen, wo es das beste Bir gitt.
Der Kutscher wetzelt hin und her und merkelt nicht, wie er uns damit auf die Nerven ging. Da fragte ich ihn, ob er auch was trinken wolle und er verlangte nach einem Schorle. Sprudel ist da aber ka trin, motzte er. Ich probierte einen Schluck. Stimmt doch gar nicht, ist genug, erwiderte ich aufgebracht. "Du hast aber a nette Pauer". Der Kutscher war amüsiert über meine heftige Reaktion. Wo denn dieser Salmen sei, wollte er wissen und wir erklärten: "Da lang!" "Wo?", fragte er erstaunt. "Na da lang!" wies ich ihm den Weg.
Wir müssen noch die Kulissen nach oben bringen, hieß es auf einmal. Holz er oder sie? war zunächst die Frage der Anwesenden. Keine Ahnung, ich glaube,sie hüpfte ins Bett ina und macht erst mal eine Pause und er hardt der Dinge die da kommen mögen.
Der Abend verging wie im Fluge. Ich fragte, ob ich nächstes Jahr wieder kommen dürfe und hörte viele Jas. Na wenigstens etwas.

Das waren sie also: Alle Frauen, die in diesem Jahr an der Frauenfasnacht auf der Bühne standen und denen meine ganze Bewunderung gehört. 

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